Volksbegehren Artenvielfalt

Die Nöte der bestäubenden Insekten insbesondere der Bienen haben eine gewisse Medienpräsenz erreicht. Das alleine reicht leider nicht, es bedarf auch gesellschaftlichen Willen und politischen Druck. Jetzt könnt ihr aktiv werden und euren Beitrag dazu leisten: helft mit Unterschriften für das Volksbegehren Artenvielfalt zu sammeln!

https://volksbegehren-artenvielfalt.de/

Wenn wir unseren bestäubenden Insekten keinen Raum geben, werden sie nicht nur weiterhin das „Feld“ räumen, sondern ganz verschwinden. Es braucht extensive genutzte und klein-teilige Landschaftsstrukturen, es braucht großflächig verteilte Nicht-Nutzflächen“. Hierzu ein paar Zitate aus „Wildbienenschutz – von der Wissenschaft zur Praxis“, A. Zurbuchen & A. Müller, Bristol Stiftung, Haupt Verlag 2012:

„…Die räumliche Trennung geeigneter Nist- und Nahrungshabitate soll eine Distanz von 200 bis 300 m nicht überschreiten…“, „…Aufgrund dieses hohen Pollenbedarfs stellt das quantitative Blütenangebot häufig die limitierende Resource für die Wildbienen dar…“, „Rund 64% der Gattungsspezialisten, 70% der Familienspezialisten und 52% der Pollenspezialisten sind in mindestens einer Region des behandelten Gebietes* gefährdet.“ *DE, AT, CH, LI.

Flächenverbrauch – ein Problem für unsere Insekten

Im gestrigen Vortrag der bayerischen Akademie der Wissenschaften wurde unter anderem thematisiert, dass auch der sogenannte „Flächenfraß“ einen Beitrag zum Rückgang der Insekten „leistet“, also die Umwandlung von naturnahen Flächen zu Nutzflächen. In diesem Zusammenhang wieß Frau Prof. Dr. Beate Jessel vom Bundesamt für Naturschutz darauf hin, dass es sich dabei vornehmlich um „Grünland“, also nicht landwirtschaftlich genutzte Flächen handle. Es verschwinden also weiterhin die wahren Lebensräume unserer Schmetterlinge, Hummeln, Grashupfer und deren Fressfeinde wie Goldammer oder Feldlerche.

Zu diesem Thema soll es ein Volksbegehren geben, als ran an die Urnen: Volksbegehren

Und wer mehr Infos braucht, dem sei diese Veranstaltung am 12.04.18 ans Herz gelegt: Flächenfraß in Bayern: Triebkräfte und Folgen

Neues aus dem Netzwerk

  • Varroa Sensitive Hygiene als Zuchtkriterium – Stadtimker beim Mikroskopieren
  • Schwarm-, Wildbienen-, Wespen-Telefon – eine (Zwischen-)Bilanz für 2017.
  • Nützlinge im Bienenstock – warum fühlen sie sich in unseren Kästen nicht wohl?
  • Ernte 2017 – große Honigvielfalt.

Von Varroa Sensitiver Hygiene spricht der Imker, wenn die Honigbienen mit der Varroa-Milbe befallene geschlossene Bienen-Brutzellen riechen können und diese ausräumen. Man geht davon aus, dass dies vererbbar ist. Die Zucht dahingehend ist allerdings aufwendig und fehleranfällig: exemplarisch genannt seien die künstliche Besamung der Königin mit Sperma einer einzelnen Drohne, Zuchtvölker mit Milben erfolgreich infizieren, Untersuchung der Brutzellen auf Milbenbefall: Letzteres hatte der bayerische Landesverband der Buckfastzüchter zusammen mit der Arista Bee Research Stiftung am ersten August-Wochenende in einer konzertierten Aktion mit Münchner Stadtimker-Beteiligung durchgeführt. Die Ergebnisse vom Pilot-Projekt im letzten Jahr gibt’s hier. Eine Einführung zum Thema von Paul Jungels gibt’s hier.

Weiterlesen