Zurück zum Ursprung – ist die dunkle Biene eine Alternative?

Wie wir alle wissen ist das Image des Imkers als älterer, eigenbrödlerischer Einsiedler längst überholt. Immer mehr junge Menschen sehnen sich nach ursprünglichen Produkten und der Natur.

So verwundert es nicht, dass auch immer mehr Bienenzüchter über den Tellerrand der derzeit gehaltenen Bienenrassen blicken und über die aktuelle Situation ins Grübeln kommen. Die derzeit in Deutschland meistverbreitete Bienenart ist die Kärntner-Biene, auch Carnica genannt. Was die wenigsten wissen:

Diese Biene ist nicht unsere einheimische Biene!

Apis mellifera mellifera
Apis mellifera mellifera

Um das zu verstehen müssen wir ein wenig in die Vergangenheit reisen, genauer gesagt ins Jahr 1937. Zu dieser Zeit imkerte ganz Deutschland mit der seit über 10.000 Jahren hier heimischen Biene, der Apis mellifera mellifera, oder auch Dunklen Biene.

Den Namen verdankt sie ihren dunkleren Filzbinden, die farblich bis zum völligen Schwarz reichen können (Ausgeprägt in der Unterrasse Nigra). Weiterlesen

Die lange Nacht der Umwelt 2010

Im Rahmen von „Die lange Nacht der Umwelt“ fanden in München vor zwei Wochen eine Vielzahl an Veranstaltungen und Führungen statt. Eine davon wurde von Herrn Wilhelm Völker (nomen est omen) dem Bienenfachewart des LVBI im Imkervereins Lochhausen geleitet.

Um 21 Uhr trafen sich ca. 15 Leute (darunter 6-7 Kinder) und wir bekamen zuerst eine Einführung zur Gründung des Bienenzucht- und Obstbauvereins, anschließend ging´s in dieser mondlichtlosen Nacht über das Gelände. Vorbei an einer historischen Klotzbeute (im Mittelalter wurde Honigdieben die Hand abgehackt und ein Bienenvolk entsprach dem Gegenwert eines Mastochsens), dem Lehrbienenstand, einem Wildbienenhaus und einem Schauvolk – von dem nicht nur die Kinder gefesselt waren.
Zusammen mit dem noch gezeigtem Video, bekamen gerade die totalen Bienenneulinge einen umfassenden Blick auf die Bienenhaltung und die Zusammenhänge im Ökostystem. Für mich war die Zucht von Königinnen und die Funktion von Belegstellen (es gibt sogar Inselbelegstellen weitab der Küste) das „Learning“ des Abends.

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Auch wenn ich denke, dass die sogenannte wesensgemäße Bienenhaltung für mich erstrebenswert ist, werde ich meinen Grundkurs konventieller Natur in Lochhausen machen. Die Fischermühle ist einfach zu weit weg und irgenwie muss man ja mal starten. Jetzt bin ich also angemeldet … Völker hört die Signale!

Besuch bei einem Stadtimker, Anfängerkurs

Letztes Jahr besuchten wir Andreas Pixis, einen sehr beeindruckenden Demeter-Imker, an seinem Tag der offenen Tür. Denn direkt in München liegt hinter einem mannshohen Holztor der urbane Garten Eden. Das wunderschöne Grundstück beherbergt bereits seit 1920 Bienenvölker und besonders fasziniert hat mich das friedliche Miteinander von Besuchern und Insekten.

Er ist im Imkerverein Neuhausen organisiert, wo derzeit aber keine Jungimker ausgebildet werden. Einen Grundkurs bietet die Fischermühle/Rosenfeld an, Nachteil hierbei: nicht ganz günstig und mit 290 km Entfernung leider auch etwas abgelegen. Mein nächstgelegener Verein ist der Imkerverein Lochhausen, dort schaue ich anlässlich der „Langen Nacht der Umwelt“ am 17.09.2010 vorbei und treffe den Bienenfachwart Wilhelm Völker.

Bis dahin lese ich mich quer durch´s Imkerforum, was für mich als „Nicht-Forentyp“ eine ordentliche Herausforderung darstellt.