Dringend Stadt-Imker für Interviews gesucht!

Liebe Imker,

eure Mithilfe ist gefragt:
Moritz Pecher, Student an der UNI Regensburg, selbst seit kurzem (Provinz-) Imker, widmet sich in seiner Abschlussarbeit dem Thema „Imker im urbanen Raum“. Dafür werden dringend urbane Imker gesucht, die sich bereit erklären, in einem kurzen Interview (Maximum eine Stunde) von ihrem Dasein als Imker zu berichten.
Info:
Die Arbeit soll das Phänomen der urbanen Imkerei aus kulturwissenschaftlich/ volkskundlicher Sicht umschreiben, daher ist ein intensiver Blick auf Euch als Spezies Stadtimker notwendig. Ziel des kurzen Interviews ist es lediglich, Informationen über individuelle Erfahrungen, Beweggründe und Einstellungen im Kontext dieses schönen Hobbies zu erlangen, also vielleicht auch Gelegenheit, ein Bild eines Lebensstils aufzuzeigen. Die Interviews sollen persönlich stattfinden, Raum und Zeit können flexibel gestaltet werden. Alle Informationen werden natürlich vertraulich und voll anonymisiert verwendet.
Angesprochen fühlen darf sich bitte jeder, der im Stadtbereich Bienen hält, ob jung oder alt, weiblich oder männlich, „Greenhorn“ oder „alter Hase“, ein Völkchen auf dem Balkon oder zehn im Englischen Garten, … ganz egal, Deine Hilfe ist willkommen!
Falls Ihr Interesse habt oder Fragen, bitte nicht lange fackeln, sondern einfach anrufen oder mailen. Die Termine werden dann flexibel vereinbart, sind aber bereits ab kommender Woche (04.-09. August) vorgesehen.

Ansprechpartner:
Moritz Pecher
Tel. 01577-383 6335
Mail: moritz.pecher@freenet.de

Schwarmtrauben auf Wohnungssuche

In der taz ist unter dem Titel „Größere Schwärme – bessere Wahl“ ein Artikel zum Thema Behausungssuche und Entscheidungsfindung durch Bienenschwärme erschienen. Die Forschungen auf die sich der Artikel bezieht, knüpfen an das spannende Buch Honeybee Democracy von Thomas Seeley an. In folgendem Video (auf Englisch) erklärt Seeley die faszinierende Technik der Entscheidungsfindung auf der Schwarmtraube.


Vergesst bitte nicht eure diesjährigen Schwarmdaten an Klimabiene zu übermitteln!

Mit Gentechnik gegen Varroa-Milben?

Durch den Newsletter von Mellifera erreicht uns ein besorgniserregender Artikel zum Stand der Dinge bezüglich Gentechnik und deren Kampf gegen die Varroa-Milbe:

Gentechnik gegen Varroamilben?

„Gentechnik gegen das Bienensterben“, so lautet die Schlagzeile eines vor
wenigen Tagen in Technology Review veröffentlichten Artikels, einem Magazin
des Massachusetts Institute of Technology (MIT) mit deutschsprachigem
Ableger im Heise Zeitschriften Verlag. Die Autorin berichtet, dass der
Agrarkonzern Monsanto den Bienenschädling Varroa-Milbe mit Hilfe der
gentechnischen Methode der RNA-Interferenz bekämpfen möchte. Mehr dazu in
unserem heutigen Newsletter.

+++ Milbenkillen mit Gentechnik +++

Monsanto schwingt sich nun zum Retter der Bienen auf. Die Varroamilbe als
bedeutender Bienenschädling soll mit Hilfe der so genannten RNA-Interferenz
gentechnisch bekämpft werden, einem „der Natur abgeschauten Verfahren“.
Anders als Monsanto weiß die Natur jedoch, was sie tut. Einem kritischen
Blick hält die neue Monsanto-Geschäftsidee jedenfalls nicht stand.

Wie die Technology Review berichtet, hat die israelische Firma Beeologics,
die seit 2011 zum Monsanto-Konzern gehört, eine RNA-Interferenz-Lösung für
Bienen entwickelt, die den Insekten über Zuckerwasser verabreicht werden
kann. RNA, kurz für Ribonukleinsäure, ist eine kürzere Variante der DNA,
die in allen (Körper-)Zellen das Auslesen von Genen kontrolliert. „Die
Arbeiterinnen, die im Stock die Larven versorgen, verteilen die Lösung dann
in den Waben, wo sie von den befruchteten Eiern aufgenommen wird“, so die
Zeitschrift weiter. Die darin enthaltene RNA soll den Larven nicht schaden,
sondern ausschließlich den Milben, die an den Larven saugen.

+++ Denn sie wissen nicht, was sie tun – oder doch? +++

Fachleute beurteilen die Pläne von Monsanto kritisch. Genomprojekte haben
gezeigt, dass es bei Insekten, Maus und Mensch ca. zwanzig- bis
dreißigtausend Eiweiß codierende Gene gibt. Die Komplexität ihrer
Interaktionen ist noch weitgehend unverstanden. Dasselbe gilt für die etwa
zwei Millionen verschiedenen Interferenz-RNAs in diesen Organismen. Nicht
beabsichtigte Effekte sind bei einer biotechnologischen Anwendung also
vorprogrammiert. Die Bildung von Resistenzen bei der Varroamilbe ist sehr
wahrscheinlich. RNA-Interferenzen können zudem vererbt werden, so dass
nicht ausgeschlossen werden kann, dass das Ganze unkontrolliert in die
Umwelt gelangt. Außerdem ist die Rechtslage unklar. Klar ist lediglich,
dass eine umfangreiche Risikoabschätzung der Folgen über längere Zeit und
mit entsprechend hohen Kosten unumgänglich ist. Es drängt sich der Verdacht
auf, dass Monsanto nun nach patentierten gentechnisch veränderten Pflanzen
auf den Äckern eine nächste Phase der Monopolstellung einläuten möchte –
mit denselben verheerenden ökologischen, wirtschaftlichen und
gesellschaftlichen Folgen. Mehr Informationen:

Artikel aus Technology Review:
http://www.heise.de/tr/artikel/Gentechnik-gegen-das-Bienensterben-1917439.html

Stellungnahme von Mellifera e. V.:
http://www.mellifera.de/fix/doc/Stellungnahme%20GVO-Behandlung%20Varroa-Milben.pdf