Schutzhonig gegen GVOs – Ihr könnt helfen

Wo dürfen gentechnisch veränderte Pflanzen (GVOs) angebaut werden? Wer haftet für Verunreinigungen und warum müssen Imker ihre Bienen wegbringen, wenn sich ein Landwirt einbildet GVOs verwenden zu müssen?

In einem langen Artikel beschreibt Der Spiegel den Kampf von Karl Heinz Bablok gegen die Gebaren von Gentechnikfirmen und deren Handlangern Politikern. Dieser Kampf ist mühsam und wird aktuell durch alle Insanzen bis hin zum Europäischen Gerichtshof getragen.

Kein Genmais im Honig!
Kein Genmais im Honig!

Aber er kostet auch Geld und darum hat Bablok zusammen mit dem Mellifera e.V. den sogennanten Schutzhonig erfunden: „In Anbetracht der Tatsache, dass es bei dem Verfahren nicht nur um Honig geht, sondern um viele Lebensmittel die von dem selben Problem betroffen sein werden, bitten wir dringend um finanzielle Unterstützung! Einzelne Imker wären nicht in der Lage, solche Verfahren zu führen. Das von Mellifera e.V initiierte „Bündnis zum Schutz der Bienen vor Agro-Gentechnik“ koordiniert sie und hat die Verantwortung für die Finanzierung übernommen. Aus dem Rechtsstreit sind mehrere unbeglichene Rechnungen in fünfstelliger Höhe aufgelaufen. Um den Fortgang des Verfahrens nicht zu gefährden, sondern es qualifiziert weiter betreiben zu können, bitten wir dringend um finanzielle Unterstützung!“

Mein Schutzhonig ist diese Woche angekommen und wann kommt Eurer? Hier bei Mellifera erfahrt Ihr die Details und Kontodaten zum Schutzhonig.

Auch dem Honigglas tut Vielfalt gut

Ich oute mich hier jetzt mal als totaler Produktdesign-Fan. Die Gestaltung von Produkten mit ihren optischen und textlichen Tricks & Kniffen fasziniert mich ehemaligen Werber so sehr, dass einer meiner ersten Wege in fremden Ländern immer der in in den örtlichen Supermarkt ist, um dort (zum Leidwesen der Mitreisenden) lange unbekannte Produkte zu entdecken oder die Unterschiede zu den bei uns erhältlichen zu vergleichen.

Honig-Regal
Während meines letzten Wochenendeinkaufs (leider nicht in einem fernen, warmen Land), habe ich bewusst auf die Gestaltung der Honigglas-Etiketten geachtet. Abgesehen von der beeindruckenden Auswahl an speziellen Sorten, Herkunftsländern und „Crossover“-Mischungen, fiel mein Augenmerk auf die verschiedenen optischen Anmutungen.

Allen gemeinsam ist der Bezug zur Natur, sei es über die Abbildung von Sammelbienen, geflochtenen Bienenkörben oder stilisierten Blumenwiesen. Im Text wird über „reine Naturqualität“, „kalt geschleuderte Extraklasse“ und „unverfälschter Genuss“ schwadroniert. Zwischen den konventionellen Honigen und den Bio-Produkten ist der deutlichste Unterschied zu erkennen. Während die einen durch goldfarbige Bedruckungen und geprägte Etiketten ihren Premiumanspruch sogar haptisch hervorheben, setzen „die Ökos“ auf optische Reduktion, oft jedoch gepaart mit textlicher Überfrachtung.
Erstaunt hat mich die Übermacht an Gläsern gegenüber der ach so praktischen Sqeeze-Flasche.

Letztlich werde ich jedoch den Eindruck nicht los, dass die Hersteller den Kunden hinsichtlich Herkunft und Honigqualität absichtlich im Ungewissen lassen möchte. Selbst bei den BioHonigen erfährt man nur grob, aus welchem Land bzw. Ländern das Produkt stammt. Damit liegt die Vermutung einer Mischqualität (blended quality) nahe und es ist ein offenes Geheimnis, dass gerade große Importeure alle Register ziehen, um möglichst billige Ware unter die gesetzlichen Grenzwerte zu mischen. Wenigstens herrschen bei uns noch keine amerikanischen Zustände, denn von dort sind Fälle bekannt, in denen Honig mit billigen Cornsirup gestreckt wurden.

Aber zurück zum Layot von Gläsern und Etiketten:
Wenn Ihr schöne, ausgefallene, eigene, fremdartige, mißratene Beispiele habt, dann schickt mir bitte ein Foto davon an mail@stadtimker.de und schreibt kurz dazu, was das Besondere an dem Glas/Etikett ist. Ich erstelle dann aus allen Einsendungen eine kleine Übersicht.

Und wenn ihr inhaltsleere Floskeln auf den Gläsern oder Drückflaschen finden, dann schreibt sie bitte als Kommentar unter diesen Artikel …

Sounds like Honey – der Honig-Abend

Allem Anschein nach, mausert sich Berlin zum urbanen Shangri la der Honigjunkies und Bienenstreichler. Glücklicher Weise bin ich nächste Woche geschäftlich in der großen Stadt und kann an dieser vielversprechenden Veranstaltung teilnehmen:

„Sounds like Honey – der Honig-Abend“

Honig-Abend Glas+Bild
Honig-Abend Glas+Bild

Das Team von Glas+Bild, sowie die Nachhall-Texter, zeigen am am Mittwoch, den 17.11.2010 um 19.00 Uhr (Stresemannstraße 23, Berlin-Kreuzberg, Eintritt 5 Euro) den Film “Vanishing Bees“.

Den thematischen Rahmen setzt der Berliner Imker Dr. Marc-Wilhelm Kohfink, er wird Stadthonig aus verschiedenen Berliner Bezirken zum Probieren mitbringen und zu allen Fragen rund ums Imkern Rede und Antwort stehen. Weitere Infos zum Honig-Abend im Blog von Glas+Bild und im Blog der Nachhall-Texter

Vieleicht sehen wir uns, würde mich freuen!

Made in Germany

Für eine Kollegin war ich eben in einem dm-Markt und sollte ihr ein Glas Bio-Honig mitbringen. Bei näherer Betrachtung fiel mir auf, dass 9 von 10 Honigen nicht aus Deutschland kommen – Brasilien, Kuba, Bulgarien, Chile und ein paar andere sind die Ursprungsländer. Warum importieren wir ein hier verfügbares Gut und exportieren damit konkreten Umweltschutz?

Think global – act local: hab den deutschen Honig gekauft.