Bayerischer Verwaltungsgerichtshof lässt Imker im Stich

Meldung des Mellifera e.V.:

Der Bayerische Verwaltungsgerichtshof hat mit seinem heutigen Urteil einen
Schutzanspruch der Imker gegen den Eintrag verbotener Gentechnik in ihren
Honig verneint. Und das, obwohl der Honig dadurch seine Verkehrsfähigkeit
verliert, d. h. weder verkauft noch verschenkt werden darf. Mit seinem
Urteil, das den Parteien nach der Verhandlung am 16. März heute schriftlich
zugestellt wurde, hat das Gericht die Berufungen von Imker Karl Heinz
Bablok und vier weiteren betroffenen Imkern zurückgewiesen, die einen
Schutzanspruch gegenüber dem Anbau des Genmaises MON 810 in der Nähe ihrer
Bienenstände durchsetzen wollten. Eine Begründung dafür gibt es derzeit
noch nicht. Nicht geklärt wurde, ob Imkern ein Schadensersatz zusteht. Die
Imker werden nun mit Unterstützung des Bündnisses zum Schutz der Bienen vor
Agrogentechnik vor das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig ziehen, damit
sie auch weiterhin ein reines Naturprodukt anbieten können.

>> weitere Informationen hierzu auf den Seiten von Mellifera e.V.

Paukenschlag: EuGH-Urteil zu Honig mit genmanipulierten Pollen

Heute war es endlich soweit: das lang erwartete Grundsatzurteil des Europäischen Gerichtshof zur Rolle der GVOs in Lebensmitteln ist gesprochen.

Bablok Schutzhonig
Bablok Schutzhonig

Über die Ausgangslage und den Schutzhonig hatten wir hier schon berichtet, mit dem heutigen Richterspruch gibt das EuGH dem Verbraucheranliegen recht und stärkt die Position der Imker. Das erneute Inverkehrbringen des Gentechnik-Maises MON 810 von Monsanto ist auf Grund der jetzt möglichen Schadensersatzforderungen wohl nur noch theoretisch denkbar.

Rund um den „Fall Bablok“ bildete sich auf der Klägerseite ein breites Bündnis initiiert von Thomas Radetzki, Vorstand des Mellifera e. V. und getragen vom Deutsche Berufs- und Erwerbsimkerbund, dem Deutschen Imkerbund, dem Demeter-Bund, Bioland, dem Bund Ökologischer Lebensmittelwirtschaft sowie einer Assoziation ökologischer Lebensmittelhersteller an.

Weitere Informationen, z.B. den Wortlaut des EuGH, Pressemeldungen, etc. findet Ihr hier.