Auf geht´s zum Endspurt, denn Mai und Juni sind typische Schwarmmonate für Bienen, bis ab der Sommersonnwende am 21.06. der Sonnenstand und damit der Schwarmtrieb wieder sinkt (siehe Stadtimker-Beitrag „Klima + Biene = Klimabiene“ von Raimund Henneken) – in diesem Video zeigen schweizer Feuerwehrleute, wie sie schwärmende Bienenkolonien einsammeln:
(Film: Julie Hunt, swissinfo.ch)
Schwarm entdeckt?
Wenn ihr in einem Baum, Gebüsch oder Gebäude eine schwärmende Bienentraube entdeckt, meldet dies bitte auch hier beim Projekt Klimabiene.
Zum Beispiel direkt unterwegs per SMS an +49 177 1784303 (keine Sondernummer, die normale SMS-Gebühr fällt an) mit folgendem Textformat:
bee: Straße Hausnummer, PLZ Ort, Datum
Als Beispiel: bee: Musterstraße 2, 56746 Musterstadt, 25.05.2011
(Die einzelnen Informationen müssen durch Komma getrennt sein, damit die Datenbank die Meldung korrekt erfassen kann.)
Einige Tausend Bienen hängen zusammengekettet in einer bartähnlichen Schwarmtraube und harren ihrem Schicksal. Die Verantwortung liegt auf den Flügeln der Orientierungsbienen, die eine neue Behausung und damit eine neue Lebensgrundlage für das gesamte Volk suchen…
Warum die Honigbiene schwärmt ist allseits bekannt, aber wir wissen nicht mit Sicherheit, wann sich ein Volk zur Vermehrung teilen wird. Vielleicht ist gerade deswegen der Moment des Schwärmens so faszinierend.
Der Schwarmflug ist der Höhepunkt einer wochenlangen Entwicklung des Bienenvolkes nach der Winterruhe. Diese Entwicklung ist wird von vielen Faktoren bestimmt: Verfügbarkeit von Nahrungsquellen, die Bedingungen, um die Brut in der Behausung auf 35 °C zu temperieren, das Alter der Königin, Behausungsgröße und Gesundheitszustand. Nicht zuletzt spielen das Mikroklima und die Witterungsbedingungen im Frühjahr eine wichtige Rolle für den Schwarmtrieb.
Im kürzlich gegründeten Projekt Klimabiene steht die zeitliche Verteilung von Schwarmereignissen im Mittelpunkt des Interesses. Im Kooperation mit Forschern vom Fachgebiet für Ökoklimatologie der TU München soll der Schwarmflug der Honigbiene mit meteorologischen und vegetationsökologischen Daten in Beziehung gesetzt werden.
Das Projekt führt eine amerikanische Forschungsarbeit vom renommierten Bienenforscher Prof. Thomas Seeley fort, der in den 1970er Jahren bereits Schwarmdaten über mehrere Jahre sammelte. Über 35 Jahre später nutzt das Projekt Klimabiene hingegen moderne Technik und Medien zur Datenerhebung, die damals für die Wissenschaft noch nicht verfügbar waren. Damit erhofft sich Projektleiter Raimund Henneken eine deutlich höhere Stichprobenzahl, also Schwarmmeldungen, zu erhalten, um die Analyse der Schwarmdaten unter heutigen wissenschaftlichen Standard durchführen zu können.
Die Eingabe von Schwärmen erfolgt über ein Online-Formular auf der Seite der Schwarmbörse von Mellifera e.V., die Kooperationspartner des Projekts Klimabiene ist. Einerseits nutzt die Schwarmforschung die Daten der Schwarmbörse, andererseits können aber auch Schwärme ohne Vermittlungswunsch gemeldet werden.
Macht mit und unterstützt das Projekt Klimabiene und lasst eure Bienen für die Wissenschaft schwärmen! Auch Schwärme von vergangenen Jahren sind von Interesse und können ebenfalls gemeldet werden!
Tipp: Falls ihr euch vor oder nach der Schwarmsaison an die Eingabe von Schwarmdaten erinnern lassen wollt, bestellt einfach den Klimabiene-Newsletter!