Erste Frühjahrsblüher sind am Start

Ausflugsbienen
Ausflugsbienen

Die Natur sammelt ihre Kräfte.
Das merkt man an den bereits wärmer gewordenen Sonnenstrahlen und dem längeren Tageslicht, an den ersten Blümchen, die ihre Blüten in den Himmel strecken und an den schon sehnlichst erwarteten Flügen der Bienen.

Bei schönstem Wetter mit 3 Grad im Schatten, machten sich am Samstag die ersten Tiere auf in den strahlend blauen Himmel des Münchner Westens.

Die Hasel blüht bereits und bringt den Bienen, in Gestalt von eiweißreichen Blütenpollen, die erste nennenswerte Tracht für die Brut.

Hasel
Hasel

Auf dem Bildausschnitt sind die blütenstaubtragenden männlichen Blüten und die kleinen weiblichen, mit ihrem Fruchtknoten und der roten Narbe, gut zu sehen.

Die Haselnusssträucher auf der Ilka-Höhe etwas unterhalb des Forsthauses sind für die kleinen Sammler eine lohnenswertes Ausflugziel.

Die Hasel ist Windbestäuber und hat keinen Nektar, die Pollenfarbe ist schwefelgelb.

Märzenbecher
Märzenbecher

Aus der Familie der Amaryllisgewächse stammen die Märzenbecher, nicht zu verwechseln mit den Schneeglöckchen.

Ebenfalls eine mittelgute Bienenweidepflanze (auf der Skala von 1-4 hat sie 2xPollen und 2xNektar), die Pollenfarbe ist orange.

Auch schon der Sonne entgegen gewachsen ist die Primel (auf unserem Bild eine lila Variante), eine von 500 unterschiedlichen Arten dieser Pflanze – ohne die reichlichen Kreuzungen hinzurechnen.

Primel
Primel

Durch ihre Vielfalt kommt sie in unseren Breite nahezu überall vor.

Sie ist ein fleißiger Frühblüher, was bereits an ihrem Namen erkennbar ist („prima“ lat. „die erste).

Der gelbe Winterling stammt ursprünglich aus Südeuropa, wurde dann auch hier angepflanzt und hat sich aus den entsprechenden Parkanlagen ausgewildert.

Winterling
Winterling

Die heute zum Verkauf angebotenen Winterlinge stammen meist aus der Türkei, wobei es sich leider oft um so genannte Wildentnahme handelt, der Bestand dieser Pflanze gilt dort mittlerweile als bedroht.

Generell mit 3xPollen und 2xNektar eine gute Bienentracht, die Pollenfarbe ist gelb.

Sal-Weide
Sal-Weide

Eine erste richtig große Trachtquelle (4xNektar und 4xPollen) wird bald schon die Sal-Weide sein, deren Kätzchen bereits allerorten zu sehen sind – es wird nicht mehr lange dauern, bis sich die Blütenstände entwickelt haben.

Die Sal-Weide wird durch diverse Insekten bestäubt und die flaumig behaarten Samen dann durch den Wind verbreitet, ihre Pollenfarbe ist gelb.

Alle Fotos als Galerie:
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Fotos: (c) Andreas Bock

Rückblick zum Treffen der IG dunkle Biene Süd

Letzte Woche trafen sich ca. 30 Imker im dunklen Hinterzimmer des Bienenheims in München-Lochhausen zu zwei aufschlussreichen Vorträgen über die „dunkle Biene“.

Vortrag "dunkle Biene"
Vortrag "dunkle Biene"

Da diese Biene, die „apis mellifera mellifera“, seit der letzten Eiszeit, die ursprünglich heimische Rasse war und nach dem zweiten Weltkrieg (nahezu alle Imker fielen an der Front und die Bienen verwahrlosten oder starben) durch die vermeintlich bessere Rasse „carnica“ ersetzt wurde, wollte ich mir diesen Expertenabend natürlich nicht entgehen lassen.

Den Anfang machte der Salzburger Alois Reiter von den „Austrian Mellifera Züchtern“. Inhaltlich ging es im Wesentlichen darum, wie überhaupt erkannt werden kann, dass es sich um ein Volk der dunklen Biene handelt (Messung der Flügelstruktur, Körperringe, Haar- und Zungenlänge) und die exakte Bestimmung mittels DNS-Analyse. Interessant war hierbei, dass es nur noch wenige Refugien für ungekreuzte Völker gibt, in den meisten Bienenstaaten ist Erbgut der verwandten Carnica und Ligustica Rassen zu finden, wie die Untersuchung durch Martina Siller im Rahmen ihrer Diplomarbeit an der Univ. für Bodenkultur in Wien ergab.

Den zweiten Teil des Abends bestritt Dr. Florian Sutter, praktizierender Augenarzt, Leiter der Belegstelle Säntis (nordwestlich des Säntis) und nach eigenem Bekunden Mellifera-besessen. In der Schweiz gibt es ein (staatlich unterstütztes) Zuchtprogramm für die dunkle Biene. Durch die strikte wissenschaftliche Organisiation und statistische Verfahren, wird darauf abgezielt, nicht nur möglichst reinrassige Völker zu züchten, sondern gleichzeitig auch die Vielfalt des Erbgutes zu sichern. Was auf den ersten Blick verwirrend aussieht, führt jedoch letztlich zu gesunden Populationen mit robusten Genen. Sowohl die Österreicher, als auch die Schweizer, nutzen zur Optimierung die Online-Plattform www.beebreed.eu
Auf Mellifera.ch wird das ausgetüfftelte Verfahren verkürzt so dargestellt: „Alle Herkünfte werden auf Prüfständen anonym auf die verschiedensten Eigenschaften geprüft. Jeweils 12 Schwesterköniginnen werden auf die verschiedenen Prüfstände verteilt um eine optimale Vergleichbarkeit zu erhalten. Gleichzeitig können so Unterschiede durch unterschiedliche Standortverhältnisse und Imker korrigiert werden.“ Unter anderem macht genau diese Korrektur der statistischen Ausreißer und Abhängigkeiten das Zuchtverfahren so überlegen.

Fazit: Die Carnica hat einen Zuchtvorsprung, der aber relativ schnell aufgeholt werden wird. Die Mellifera ist den hier (noch!) herrschenden klimatischen Bedingungen besser angepasst. Wer nicht ausschließlich an maximaler Honigleistung interessiert ist (mit der Gefahr des Totalausfalls in schlechten Jahren), für den ist die dunkle Biene eine vortreffliche Wahl.

Hier noch eine geografische Übersicht der ursprünglichen Verbreitungsgebiete  unterschiedlicher Bienenrassen:

(c) Karl Udo Gerth
(c) Karl Udo Gerth

EuGH Schlussantrag zu Honig mit GVO Pollen

Folgende Info erreicht mich soeben:

Liebe Freunde einer gentechnikfreien Landwirtschaft,

die Imker sind bei Ihrem Kampf einen wesentlichen Schritt weiter gekommen!

Der Generalanwalt des Europäischen Gerichtshofes hat heute eine wegweisende Empfehlung für das Urteil zur Verunreinigung von Honig durch den Mais MON810 gegeben. Er folgte im Wesentlichen der Auffassung unseres Bündnisses: Honig mit Pollen des Gen-Mais MON 810 sei nicht verkehrsfähig. Lesen Sie auf unserer Internetseite weiteres zu den Fragen des Schadensersatzes und der Null-Toleranz:

http://www.bienen-gentechnik.de/gen/gen.news/news.gen.14/index.html

Dort finden Sie auch:
– Pressemitteilung des EuGH
– Link zum Originaltext des Schlussantrages des Generalanwaltes
– Bewertung des Schlussantrages durch die Anwälte unseres Bündnisses

Bitte verbreiten Sie diese Meldung mit dem Spendenaufruf zur Finanzierung der hohen Verfahrenskosten und der Möglichkeit diese durch den Kauf von „Schutzhonig“ zu unterstützen!

Mit besten Grüßen

Vertreter des Bündnisses
Imkermeister Thomas Radetzki
Vorstand des Vereins Mellifera e.V.

Das war der 1. Münchner Honig-Abend

Wir sind noch ganz überwältigt von dem tollen Abend. Bis zu Beginn wussten wir nicht, ob wir mit 5 Gästen die Honige selbst verkosten und nebenbei den Film ansehen werden oder ob wir uns gegenseitig auf die Füße treten. Letzteres war dann eher der Fall und kurz vor Beginn des Programms mussten wir sogar noch ein paar Bierbänke aufstellen.

Erfreulich war auch die Tatsache, dass etwa ein Drittel der Anwesenden selbst Imker waren und sowohl während der Veranstaltung, als auch in den Gesprächen nach dem Film Sachverstand beisteuern konnten.

Die vier Agendapunkte lauteten:

  • eine Kurzeinführung zum Stadtimkern allgemein durch Andreas
  • die Vorstellung von Stadtimker.de als Netzwerk für Hobby-Imker, Flächenbesitzer, Hinterhofgärtner und  Interessierte
  • die Vorstellung der Aktion „Berlin summt“, die auf „München summt“ und andere Städte ausgeweitet werden soll
  • und natürlich der Film „Vanishing of the Bees“

Auch wenn einige den Film gegen Ende etwas zu langatmig und teilweise auch zu amerikanisch fanden, war das generelle Feedback überaus positiv und bestärkt uns darin weitere Veranstaltungen, Themenabende und Stammtische zu organisieren.

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Dass sich auch nicht-Imker für Bienen begeistern konnten, freut uns besonders. Ein Teilnehmer drückte es so aus: „Ganz allgemein scheinen Bienen eine sehr interessante Spezies (mit Frühwarncharakter für Instabilitäten des Ökosystems) zu sein.“ – wenn durch den Honig-Abend diese Sichtweise vermittelt werden konnte, hat er sich für uns absolut gelohnt.

In den nächsten Tagen werden wir an dieser Stelle noch mehr und detaillierter zu den vier o.g. Punkten des Abends schreiben. Reinsurfen lohnt sich also 🙂

Vielen Dank an alle die dabei waren!