Die Saison neigt sich dem Ende zu. Der Winter nähert sich gemächlichen, aber festen Schrittes. Die Tage werden kürzer und fröstelnd frischer. Ich hatte nicht erwartet, dass ich jetzt noch zahlreichen Besuch von Bienen, Wespen, Schwebfliegen und Schmetterlingen haben werde. Was sollte denn jetzt noch blühen? Springkraut und Goldrute in den Isarauen unten am Flaucher sind vorbei. Doch siehe da: Bei mir im Zimmer summts!
Ich wohne im dritten Stock eines alten Wohnhauses im Glockenbachviertel in München. An der Fassade wuchert Efeu. Dieser bietet zahlreichen Tierarten Zuflucht und Nahrung zugleich. Mitten in der Stadt. Amseln, Mönchsgrasmücken, Spinnengetier, zahlreiche Meisen, sogar Mäuse schauen gern zum Fenster herein, während sie versuchen die riesigen, dunklen Beeren des Efeus herunterzuschlucken. So findet sich zum Sommerende noch einmal die Gelegenheit sich bei den Bienen zu verabschieden, ehe sie sich vollends in ihre Stöcke und anschließend in die dicht gedrängte Wintertraube zurückziehen werden. Doch beim Spazierengehen am Westermühlbach begegnen einem bereits die ersten Anzeichen des Frühlings: die Hasel beginnt bereits, die wertvollen Pollen-Würschtl für den Frühling zu bilden und damit das erste Bienenbrot für die Brut der nächsten Generation.