Exkursion in den hortus insectorum

Termin: Sonntag, 25. September
Abfahrt um 8:30 Uhr, Rückkehr ca. gegen 17 Uhr
Kosten: 20-25 Euro

Markus Gastl / Hortus Insectorum
Markus Gastl

Gemeinsam fahren wir auf´s Land und zwar in den wunderschönen 7.000 qm großen Garten “hortus insectorum” zu Markus Gastl. Dort sehen wir uns an, wie man naturgemäß gartelt und was man (dieses Jahr noch) alles für einen bienen- und insektenfreundlichen Garten tun kann.

Wer möchte kann auch selbst zum Spaten greifen und Markus beim pflanzen von neuen Sträuchern helfen. Anschließend machen wir an diesem paradiesischen Ort noch ein Picknick, zu dem jeder eine Kleinigkeit beisteuert, bevor es gestärkt wieder zurück nach Hause geht.

Wir starten um 8:30 Uhr und sind gegen 17 Uhr wieder in München. Je nachdem, wie groß Euer Interesse an dieser Exkursion ist, werden wir mit Privatautos oder einem Kleinbus fahren, wovon auch der finale Unkostenbeitrag abhängt (in einer Bandbreite von 20-25 Euro).

Bitte meldet Euch per mail@stadtimker.de an.

Hier noch ein sehr lesenswerter taz-Artikel über Markus und seinen Garten.

Klenze Eco Kids besuchen unsere Bienen am Glockenbach

Klenze Eco Kids
(c) Achim Happel / Eco Kids

Die „Eco Kids“ der münchner Klenzeschule haben unsere Bienen am Glockenbach besucht. Einen ausführlichen Bericht und viele Fotos dazu findet Ihr hier auf Utopia.de

Im Nachgang schrieben die Kinder ihre Erfahrung des Nachmittags nieder:

Bei unserem letzten Gruppentreffen gingen wir zum Imker. Man kam sehr gut hin. Als wir ankamen war ich überrascht wie schön es dort war. Der Imker persönlich war auch sehr nett. Er erklärte uns den Unterschied zwischen Königinnen und Arbeitern. Er zeigte uns Bienen im Glas und seine Ausrüstung. Auch hat er uns erklärt, warum so viele Bienen in letzter Zeit sterben. Mein Gesamteindruck ist sehr gut. (Louis)

Am interessantesten fand ich wie der Imker uns erklärt hat wie er die Bienenkönigin mit einem speziellen Werkzeug fängt. Die Bienenkönigin ist größer als die anderen und sehr wertvoll für die anderen Bienen. Der Imker hatte seinen Schutzanzug an und hat die Bienen angeräuchert. Durch den Rauch sind sie weniger aggressiv und er konnte uns eine Wabe zeigen. (Wendelin)

Ich fand es beeindruckend als ich lauter Bienen gesehen habe. Ich habe auch etwas gelernt:
– Es gibt Bienenwächter. Sie fliegen zu einem hin wenn man zu nah kommt, so dass du einen Schritt nach hinten gehst. Dann sind sie auch schon zufrieden.
– Es gibt eine Königin die viel länger lebt als normale Bienen.
– Die Königin legt rund 200 Eier am Tag.
– Der Honig wird hergestellt in dem man einen Holzrahmen mit Draht und Wachswabe in ihr Zuhause legt und so können die Bienen ihren Honig herstellen.
– Es gibt bestimmte Werkzeuge mit denen man die Bienen fangen und weglocken kann, z.B. gibt es ein kleines Ding, das aussieht wie eine Haarspange. Damit kann man die Königin fangen, aber nicht die normalen Bienen.
Es hat mir sehr viel Spaß gemacht. (Ivan)

Beim Stadtimker gab es ganz viele Bäume und mehrere Holzkisten mit Metalldeckeln. Überall sind Bienen rumgeflogen und wir durften uns nicht bewegen, damit die Bienen uns nicht stechen. Der Imker hatte einen weißen Schutzanzug an und erklärte uns, dass die Bienen in einem Bienenstock wohnen. Die männlichen Bienen bewachen den Bienenstock. Die Bienenkönigin ist die größte Biene und legt bis zu 2000 Eier am Tag. Außerdem hat der Imker uns erzählt, dass die Bienen den Honig in die Waben machen. (Jennifer+Lara)

Vielen Dank an die „Kids“ und Achim Happel für´s  Vorbeischauen und jetzt wünschen wir Euch tolle Sommerferien!

Bio-Bienen in Bulgarien – kaum Probleme mit Krankheiten und Bienensterben

Während in den westlichen Industriestaaten auf Grund von grünen Wüsten die Landflucht der Imker in die Städte verzeichnet wird, ist im vermeintlich rückständigen Bulgarien die (Um)Welt noch in Ordnung.

Der Schweizer Biowein-Pionier Delinat bietet auch biologischen Bienenhonig aus verschiedenen Ländern Europas an. Was beim Wein Standard ist, gilt auch für den Honig: Mitarbeiter des Unternehmens reisen vor Ort um zu erfahren, in welchem Umfeld die verschiedenen Honige entstehen, welche Menschen dahinterstecken und wie sie produziert werden. Im Mai besuchten der Delinat-Honigverantwortliche David Rodriguez und Redakteur Hans Wüst ein knappes Dutzend professionelle Bio-Imker in verschiedenen Regionen Bulgariens. Hier die kurze Reportage:

Bio-Bienenzucht in Bulgarien
Kaum Probleme mit Krankheiten und Bienensterben
Bulgarien wirkt auch 30 Jahre nach dem Fall des Kommunismus noch als ärmliches Land. Vor allem in ländlichen Gegenden zeigen sich Bilder wie bei uns vor 100 Jahren. Viele Bauern sind noch mit Pferd und Wagen unterwegs – Traktoren sind fast die Ausnahme. In den Dörfern dominieren alte, teilweise dem Zerfall nahe Wohnhäuser und Höfe. Die Strassen sind, sofern überhaupt asphaltiert, löchrig und verleiten zum ständigen Slalomfahren.

 

Pferd und Wagen
Kein seltenes Bild im heutigen Bulgarien: Viele Bauern sind noch immer mit Pferd und Wagen unterwegs auf ihre Felder.


Viel intakte Natur

Die positiven Seiten dieser «Rückständigkeit»: Weite Teile des dünnbesiedelten, üppig grünen Landes weisen noch eine unberührte Natur ohne grosse schädliche Umwelteinflüsse auf. Solche Regionen sind ein Paradies für Bienen, die hier in grossflächigen Robinien- und Lindenwäldern reichlich Nahrung finden. Entsprechend gross ist die Bedeutung der Bienenzucht in Bulgarien.

Professionelle Bio-Imker
Zusammen mit Gerasim Dochev, unserem Imkerei-Partner in Bulgarien, haben wir im Mai ein knappes Dutzend Bio-Imker besucht. Fast alle haben eine spannende berufliche Vergangenheit: Zur Zeit des Kommunismus waren sie Militärpilot, Feuerwehrmann, Soldat, Tierarzt, Schreiner oder Bauer und betrieben die Imkerei nebenher – wenn überhaupt. Mit dem Ende des Kommunismus verloren jene, die beim Staat beschäftigt waren, ihren Job und fanden ihr Glück in der professionellen Honig-Produktion. Die meisten halten ihre Bienenstöcke in wilder Natur fernab jeder Zivilisation.

Nuereitin-Nieziew im Naturpark Rusenski Lom
Kennt kaum Probleme mit Krankheiten und Bienensterben: Bio-Imker Nuereitin Nieziew im bulgarischen Naturpark Rusenski Lom.


Gesunde Bienenvölker

Während im vergangenen Jahr wegen kühlem und regnerischem Wetter praktisch ein Totalausfall beim Akazienhonig zu verzeichnen war, sieht es in diesem Jahr viel besser aus. Auf den bei milden Temperaturen blühenden Robinien finden die Bienen reichlich Nektar und in den Bienenstöcken herrscht bis auf einige Ausnahmen Hochbetrieb.

Gespannt waren wir, wie stark die bulgarischen Bio-Imker mit Krankheiten wie Varroa oder mysteriösen Bienensterben konfrontiert sind, die seit Jahren fast überall für Schlagzeilen sorgen. Die Aussagen überraschten uns doch einigermassen: Nuereitin Nieziew betreut am Dorfrand von Chilnov im Naturpark Rusenski Lom 150 Bienenvölker. Er sagt, er kenne kaum derartige Probleme. «Ich züchte alle meine Königinnen selber. Ausserdem ernähren sich alle meine Bienen im Winter vom eigenen Honig. Es gibt keine Zufütterung», nennt er neben der intakten Natur zwei Gründe für die robuste Gesundheit seiner Völker. Alle andern besuchten Imker argumentierten ähnlich. Kein einziger beklagte echte Probleme mit Bienenkrankheiten oder übermässigen Verlusten in seinen Bienenständen.

Robinienwald
Wilde Natur mit blühenden Robinienwäldern liefern den begehrten Akazienhonig.

Die Ursachen für die Zunahme von Krankheiten und das stellenweise völlige Zusammenbrechen der Bienenpopulation (das so genannte Bienensterben) sind auch unter Wissenschaftlern umstritten. So bleibt uns nur zu vermuten, warum die bulgarischen Imker kaum mit diesem Problem konfrontiert sind: Abgesehen von den oben angeführten Gründen haben die Abwesenheit von Pestiziden der industriellen Landwirtschaft sowie die hohe Biodiversität der intakten Natur sicher ebenfalls einen positiven Einfluss auf die Vitalität der bulgarischen Bienenvölker.

Text & Fotos: Hans Wüst, Redakteur Delinat

weitere Infos:
http://www.delinat-blog.com

http://www.delinat.com/bienenhonig.html

Imkern in der Agrarwüste – ein Vortrag von Walter Haefeker

Im Rahmen der Ringvorlesung Umwelt an der TU München hielt Walter Haefeker letzte Woche einen Vortrag zum Thema „Imkern in der Agrarwüste – Landwirtschaft aus der Bienenperspektive“. Haefeker ist als Präsident der European Professional Beekepers Association (EPBA) sowie Vorstandsmitglied im Deutschen Berufs- und Erwebsimkerbunds (DBIB) einschlägig bekannt und der Abend versprach sich zu lohnen.

Einleitend wurde der Begriff „Agrarwüste“ hinterfragt. Landwirtschaftliche Wirtschaftsräume würden seit Jahren durch Monokulturen, fehlende Fruchtwechsel und falsche Politik gefördert. Grüne Agrarwüsten entstünden, die nicht nur ökologische Katastrophen nach sich ziehen, sondern auch in anderen Ausprägungen auftreten. Jüngstes Beispiel hierfür ist die durch verwehten Ackerboden ausgelöste Massenkarambolage auf der A19 bei Rostock im April.

Walter Haefeker betonte in seiner Vorrede, dass die Landwirte nicht als Ursache für diese Entwicklung zu benennen sind, sondern die Bauern selbst Opfer einer unnatürlichen Rahmengebung durch unsachgemässe und lobbygesteuerte Politik seien.

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